Montag, 31. Dezember 2012

Kostenlose Literaturverwaltung Mendeley-Desktop

Für jene LeserInnen, die noch studieren oder wissenschaftliche Publikationen erstellen, möchte ich die kostenlose Literatur-Verwaltung Mendeley-Desktop empfehlen, deren Bedienung allerdings englische Grundkenntnisse voraussetzt. 
Das Programm ermöglicht die schnelle Aufnahme von Quellen in die eigene Literaturdatenbank. Unterstützt werden unterschiedliche Formate von Online-Datenbanken, Quellenangaben inkl. Abstracts und Schlagwörtern werden mit einem Klick übernommen. Literatur kann nach verschiedenen Kriterien gefiltert, markiert und mit eigenen Schlagwörtern versehen werden. Wer gerne von überall auf seine Literaturangaben zugreifen möchte, kann diese in einen geschützten Online-Bereich hochladen. Eine Integration in MS Word ist möglich.
Zusätzlich kann man sich bei Mendeley in verschiedenen themenspezifischen Gruppen anmelden und sich so mit anderen Personen zum eigenen Forschungsthema austauschen.
Weitere Informationen und die Möglichkeit zum Download erhalten Sie hier:
Mendeley Desktop

Sonntag, 30. Dezember 2012

Pro - und Kontra-Debatte psychiatrische Zwangsbehandlung



Pro
Menschen in schweren seelischen Krisen - beispielsweise aufgrund einer Psychose  - droht der Verlust der wirtschaftlichen Grundlage, Mietverhältnisse geraten wegen Verstößen gegen die Hausordnung in Gefahr. Nicht selten führen diese Krisen mit langer Schlaflosigkeit und fehlender Nahrungsmittelaufnahme zu somatischen Problemen. Für Menschen in solchen Situationen sollte eine Zwangsbehandlung im Rahmen enger gesetzlicher Vorgaben auch in Zukunft als letztes Mittel möglich sein.
Problematisch ist hierbei sicherlich, dass Behandlung im Kontext einer akut-psychiatrischen Krankenhausaufnahme fast immer als medikamentöse Behandlung – u.U. flankiert von psychoedukativen Maßnahmen – verstanden wird. Andere Behandlungsformen wie die Psychotherapie sind in der Regel in der Akutbehandlung nicht vorgesehen und werden weder vom etablierten klinischen System noch durch die Krankenkassen gefördert. Diese Behandlungsformen sind ebenso in den Aufnahmestationen auszubauen, wie die Zahl von Pflegekräften , um das Maß der Zwangsbehandlungen so niedrig wie möglich zu halten.  Ein völliger Verzicht auf die (initiale) Zwangsbehandlung würde in der Zukunft dazu führen, dass die Psychiatrie für eine PatientInnengruppe nur noch verwahrenden Charakter bekäme. Damit würde man an heute eientilch überkommende Zeiten anknüpfen – mit allen negativen Folgen für die PatientInnen. 

Kontra
Die breite Diskussion um die Zwangsbehandlung hat außerhalb antipsychiatrischer Bewegungen erstmals die klinische Psychiatrie und den gemeindepsychiatrischen Bereich erreicht. Dies liegt in verschiedenen Gerichtsurteilen begründet, die zum momentanen Zeitpunkt psychiatrische Zwangsbehandlungen überwiegend verbieten.  Die Verunsicherung aufgrund der aktuellen Rechtslage hat dazu geführt, dass in den meisten psychiatrischen Kliniken bis zur Klärung der Rechts- bzw. Gesetzeslage keine Zwangsbehandlungen mehr durchgeführt werden. In der Folge zeigen sich erste positive Entwicklungen, d.h. die Kultur in einigen Kliniken wandelt sich. Der Faktor Zeit bzw. das Sich-für-die-PatientInnen Zeit-Nehmen erlangt immer größere Bedeutung und zeigt bereits Erfolge im Sinne der Verständigung zwischen PatientInnen und BehandlerInnen.  Ein Fortbestehen des Zwangsbehandlungsverbot wird die einzige Möglichkeit sein, diese positiven Entwicklungen weiter zu fördern. Der mitunter einhergehende ökonomische Druck (der im Übrigen mit den der Umstellung des Vergütungssystems weiter zunehmen wird) würde in Zukunft als Forderungen an die Krankenkassen kanalisiert. Eine Rückkehr zu legitimierten Zwangsbehandlungen – auch unter der Berücksichtigung enger gesetzlicher Vorgaben  – wird aufgrund von unveränderter Personalknappheit und mangels finanzierbarer Alternativen (z.B. Soteria) bei jenem Teil der PatientInnen, der Zwangsbehandlungen erlebt, wieder zu einer Abkehr von der Psychiatrie führen.

Samstag, 29. Dezember 2012

Online-Vorträge zu psychischen Erkrankungen und psychiatrischen Themen

Die DGPPN bietet in seiner Mediathek ein großes Angebot von Video-Vorträgen zu psyischen Erkrankungen und psychiatrischen Themen. Da sich die DGPPN erfreulicherweise auch sozialpsychiatrischen Themen immer mehr öffnet, finden sich in der Mediathek auch vielfältige Vorträge mit sozialpsychiatrischen Bezügen.
Auf der folgenden Homepage finden sie eine Übersicht über alle Vorträge:
Bibliothek der DGPPN


Und hier eine kleine Auswahl mit Direkt-Link:

Innovative Versorgungsformen:
Sozialpsychiatrie und störungsspezifische Behandlung: ambulant vor stationär in England und Deutschland 

Sozialpsychiatrie
Sozialpsychiatrie und Soziologie – Rückblick auf ein spannungsgeladenes Verhältnis 
Der Beitrag der Sozialpsychiatrie zur Identität der Psychiatrie 
Kritisch denken und engagiert handeln - Zum Selbstverständnis der Sozialpsychiatrie 
Journalistische Berichterstattung über psychische Erkrankungen: Beispiele aus Deutschland, Österreich und der Schweiz im Vergleich
Werden psychiatrische Patienten häufiger gestalkt? 

Versorgungsstrukturen
Psychiatrische Institutsambulanzen und vertragsärztliche Versorgung: Kooperation statt Separation 

Störungsspezifische Vorträge
Phänomenologie, Ätiologie und Behandlung der Borderline-Störung - Teil 1 
Phänomenologie, Ätiologie und Behandlung der Borderline-Störung - Teil 2 
Interpersonelle Psychotherapie der Depression 
Psychotherapeutische Strategien für PTBS und andere Traumafolgestörungen 
 
Sucht
Psychotherapie der Benzodiazepinabhängigkeit - Entgiftung bei Low-dose-Abhängigkeit 
Benzodiazepinabhängigkeit 
Integratives Behandlungskonzept für Patienten mit der Doppeldiagnose: Psychose und Sucht im Isar-Amper Klinikum 

PatientInnenverfügungen und Mitbestimmung
Autonomie - Grenzen der Autonomie: Selbstbestimmung des Patienten zwischen Autonomie und Paternalismus 
 Anwendungspraxis von Patientenverfügungen in psychiatrischen Kliniken 
Anwendungspraxis von Behandlungsvereinbarungen in psychiatrischen Kliniken 
Behandlungsvereinbarungen in der Gemeindepsychiatrie: Evaluation der Erfahrungen in Halle (Saale)  
Eigene Erfahrungen mit der Psychiatrie und Fallberichte aus der Praxis

Zwang in der Psychiatrie
Zwang vs. Selbstbestimmung - eine stetige medizinethische Herausforderung 
Zwangsbehandlung in der Psychiatrie – künftiger Forschungsbedarf 

Sonstiges
Burnout bei professionellen Helfern in der Psychiatrie und Psychotherapie

Freitag, 28. Dezember 2012

Mit der Foto-AG Bilder kostenlos verlegen und zuverdienen

Sie machen zusammen mit Ihren KlientInnen Photos und haben den Wunsch, diese zu veröffentlichen. Bisher scheiterte dies an den Kosten? Eine neue kostengünstige Möglichkeit zum Verlegen eigener Photos bietet die Internetplattform "Calvendo".

Bei Calvendo können Photos zu Kalendern oder Posterbüchern zusammengestellt werden. Ein Jury entscheidet dann über die Veröffentlichung. Bei einer positiven Beurteilung wird das entsprechende Werk veröffentlicht, wobei Calvendo nach eigenen Angaben alle Kosten (inkl. z.B. der Beantragung einer ISBN-Nummer) übernimmt. Das fertige Produkt wird dann u.a. bei Amazon gelistet, die UrheberInnen erhalten für jedes verkaufte Exemplar einen Anteil von bis zu 30 Prozent. Sicherlich keine Möglichkeit, mit den Bildern reich zu werden. Aber so eine eigene Publikation hat schon was. Photobücher und -kalender könnten z.B. auch als Werbegeschenke verteilt werden, so dass ein Teil der Ausgaben wieder an die KlientInnen zurückgeht.
Zu Calvendo
Ansprechpartner für Vereine und Körperschaften

P.S. Sollte jemand das Angebot bei der gemeindepsychiatrischen Arbeit, z.B. im Rahmen einer Photo-AG, ausprobieren, freue ich mich über Rückmeldungen.  

Donnerstag, 27. Dezember 2012

Zusammenfassender Bericht zur diesjährigen Tagung der Deutschen Gesellschaft für Soziale Psychiatrie

Auf der Internetseite der Deutschen Gesellschaft für Soziale Psychiatrie ist ein Bericht von Martin Osinski zur Jahrestagung der DGSP erschienen. Der Bericht ist auf der Seite unten als PDF herunterladbar:
Bericht Jahrestagung

Dienstag, 25. Dezember 2012

Dokumentarfilme zu (gemeinde-)psychiatrischen Themen

Die Produktinsfirma Ciné-ci verkauft verschiedene Dokumentarfilme zu Themen wie Ex-In, Enthospitalisierung, Wohnprojekte usw. Die Filme können direkt auf der Internetseite bestellt werden. 
Zu Ciné-ci kommen sie hier.

Samstag, 22. Dezember 2012

Kurzfilm zum Fountain House Stockholm

Heute erreichte mich eine Mail von Therese Gerisch, die ihr Praktikum für das Studium der Sozialen Arbeit im Fountain House Stockholm absolvierte und dort mit Psychiatrie-Erfahrenen zusammen einen kleinen aber feinen Dokumentarfilm gedreht hat. Der Film stellt die Arbeit des Fountain House vor, in Interviews erzählen die BesucherInnen davon, was ihnen dieses Haus bedeutet. Das Thema Stigmatisierung ist der rote Faden, der durch die Doku führt. Der Film kann bei YouTube angeschaut werden: Psychisch krank und trotzdem stark

Freitag, 21. Dezember 2012

Medienarbeit mit jungen KlientInnen

Attraktive Freizeitangebote für junge Menschen mit psychischen Erkrankungen unterscheiden sich nicht selten von jenen für Betroffene, die älteren Semesters sind. Insbesondere die Arbeit mit Medien (Internet, Fotografie usw.) macht vielen jungen Menschen besonders viel Spaß. Der Verein "metaversa" bietet verschiedene Bildungsangebote an, bei denen Android-Smartphones zur Verfügung gestellt und genutzt werden. Wer lieber selbst einen Medien-Workshop für seine KlientInnen erarbeiten will und für diesen Smartphone benötigt, kann gegen eine geringe Gebühr bei metaversa die Geräte ausleihen. Die Anbieter nennen als Beispiele für Workshops bzw. Angebote: Geocaching, QR-Code-Rallyes,  Openstreetmap-Kartierungen, Augmented Reality

Wer nicht auf das verfügbare Angebot zurückgreifen möchte, kann z.B. auch Workshops speziell für psychisch erkrankte Menschen vorhalten. Beispielsweise ließe sich mit jungen KlientInnen eine  Ebene für Layar entwickeln, über die Smartphone-Nutzer Institutionen finden , die für psychisch erkrankte Menschen von Bedeutung sein können (z.B. Kliniken, Tagesstätten).
Weitere Informationen zum Projekt und die Ausleihkonditionen für die verfügbaren Smartphones finden Sie auf den Seiten von metaversa.

Donnerstag, 20. Dezember 2012

Psychiatrie-Verlag bei PaperC

PaperC ist ein Internet-Anbieter, bei dem Besucher die Möglichkeit haben, über einen bestimmten Zeitraum (ca. 20 Minuten) in einzelne Bücher "hineinzuschauen". Anders als bei GoogleBooks sind nicht bei einigen Büchern einzelne Seiten gesperrt. Neben dieser Zeit zum Probelesen können auch einzelne Seiten gekauft und als PDF heruntergeladen werden. Das Angebot ist vor allem interessant für jene, die gerne erst einmal in einem Buch etwas ausführlicher stöbern, bevor sie es kaufen. Viele Studierende benötigen häufig zum Anfertigen schriftlicher Arbeiten lediglich einzelne Kapitel eines Buches. Bei PaperC können sie diese Kapitel zu einem verhältnismäßig günstigen Preis erstehen. 
Momentan sind 71 Bücher aus dem Psychiatrie-Verlag gelistet. Unter "erweiterte Suche" kann nach Verlagen gefiltert werden. Das Angebot umfasst auch Bücher, die 2012 erschienen sind.
Zur Internetseite von PaperC geht es hier.

Mittwoch, 19. Dezember 2012

(Rezension) Helmut Kreidenweis: Lehrbuch Sozialinformatik

Auf Socialnet.de findet sich eine Rezension zum "Lehrbuch Sozialinformatik" das "Fach- und Führungskräfte in der Sozialen Arbeit und Sozialwirtschaft mit dem Wissen, das sie für Entscheidungen im IT-Bereich ihres Aufgabengebiets benötigen [bedient]". Die vollständige Rezension ist hier nachzulesen.

Dienstag, 18. Dezember 2012

Technik-Ecke: Android-App "Wie geht`s"


Die Android-App "Wie geht`s?" beinhaltet einen Kalender bei dem bis zu dreimal täglich in verschiedenen Kategorien (z.B. Stimmung, Energie, Müdigkeit, Schlafqualität) die psychische Verfassung eingetragen werden kann. Zusätzlich besteht die Möglichkeit, freie Anmerkungen zu machen.  Desweiteren können die Schlafdauer und die Medikamenteneinnahme protokolliert werden.  Die einzelnen Einträge kann der Nutzer bei Bedarf als Wochen- oder Monatskurve anzeigen.
Die App gibt außerdem auf einigen wenigen Seiten Tipps zu einem gesunden Schlaf und zu Aktivitäten. Zum Schutz der Daten muss bei jedem Start der App ein vierstelliger Zahlencode eingegeben werden. Die App wird für Menschen mit Depressionen empfohlen, sie eignet sich meines Erachtens aber auch für Personen, die an anderen psychischen Erkrankungen leiden, bei denen es zu zu einer depressiven (oder manischen) Symptomatik kommt. 
Eigentlich als Hilfe für das Gespräch zwischen (Fach-)Arzt und PatientIn gedacht, bieten die "Gefühls-Kurven" auch für nicht-ärztlichen MitarbeiterInnen der Gemeindepsychiatrie die Möglichkeit, gemeinsam psychische Entwicklungen zu beobachten und zu thematisieren, selbstverständlich nur bei Zustimmung des KlientInnen. Letztlich wird die Anwendung der App durch die Notwendigkeit eines Android-Smartphones limitiert. In der Regel sind diese bei KlientInnen der Gemeindepsychiatrie aus Kostengründen nicht weit verbreitet.
Zur App "Wie geht´s?" auf GooglePlay

Montag, 17. Dezember 2012

Neuer Steuererlass betrifft Dienstfahrräder

Ein neuer Steuererlass macht die Nutzung von Dienstfahrrädern attraktiv, insbesondere auch deren private Nutzung.
In Zeiten von E-Bikes, die ja nicht ganz billig sind ein nicht zu verachtender Vorteil.
Im ambulant betreuten Wohnen vielleicht eine Möglichkeit, die Fahrtkosten zu reduzieren bzw. die Umweltverträglichkeit zu erhöhen.

Weitere ausführliche Informationen unter:
http://www.spiegel.de/karriere/berufsleben/dienstwagen-privileg-fiskus-sponsert-jetzt-auch-fahrraeder-a-872059.html